SONNTAG 23.September 07

Frühstück im Karwendelhaus

Es gibt mehrere Varianten: die um 6 Euro mit 2 Scheiben Brot und ein wenig Marmelade und die die sich niemand leisten kann. Wir fahren schnell ab ins Karwendeltal, es hat nur 6 Grad, wir genießen diese grandiose 40 Minuten Abfahrt durch eines der schönsten Alpentäler trotzdem. Uns kommen massenhaft Bikergruppen entgegen, es ist nicht ungefährlich. Dann biegen wir nach links ins wunderschöne Hinterautal und es geht wieder bergauf Richtung "Isarursprung". Diese grandiose Natur mit dem traumhaften Fluss in der Mitte lässt uns keine Wahl: wir müssen rasten. Lange rasten!

 

Karwendelhaus
 
 
          Isar
 

weiter geht´s und steil wird´s

Wir fahren weiter. Die Forststraße entlang der Isar, eine echt traumhafte Gegend belohnt uns für die Mühen die nun vor uns liegen. Es wird steil, sehr steil, fast unfahrbar steil. Wir kennen diesen Abschnitt bereits von unserer Tour vor 10 Jahren. Damals sind wir diesen Weg heruntergefahren, wir können uns noch sehr an groben Schotter, viele Felsen und den schweren Sturz von Konrad erinnern. Danach haben wir uns alle Helme gekauft.

Es wird geschoben und teilweise gefahren, aber es ist hart und heiß. Nach ca. 30 Minuten haben wir enorm viele Höhenmeter in enorm kurzer Distanz überwunden, wir fahren über eine Alm, es wird flacher, dann wieder steil und nun zweigt Klaus vermeintlich falsch ab: nicht zum Halleranger Haus sondern zur Halleranger Alm. Doch die Entscheidung war goldrichtig, eine total nette Hütte erwartet uns: lange Mittagspause!

 

 
 

 

Kernstück der Tour

Dann ist es soweit, der Höhepunkt der Tour erwartet uns: zuerst hinaufschieben auf´s Lafatscherjoch, das kennen wir ja schon, wenn auch in umgekehrter Richtung, dann hinauf zur heikelsten Stelle der Tour, der großen Unbekannten, dem Steig zum Stempeljoch.

Wir sind guter Dinge und schieben recht vergnügt und recht rasch den felsigen und mit groben Schotter bedeckten Trail hinauf zum Lafatscher Joch, nach ca. 40 Minuten erreichen wir die Passhöhe und mir wird schlecht: ich sehe es und glaube es nicht! Nein, das kann es nicht sein, das muss mehr rechts sein, wir sehen es einfach noch nicht,..... nein, da kommen wir nie rauf, auf´s Stempeljoch. Wir stehen fassungslos am "Lafatscher" und starren Richtung Westen. Hinter dem Joch wartet unsere Hütte wo ich für alle Betten reserviert habe. Als erster sagt Gregor etwas: "Das können wir vergessen". Ich weiß aber, dass alles aus der Entfernung schlimmer aussieht als von der Nähe, die Hüttenwirtin hat mir doch versichert, dass man hier mit dem Bike hinaufkommt, ich denke wir können es ohne großem Risiko versuchen. Aber ich bin der Einzige der so denkt. Alle anderen denken ein wenig anders.

schieben zum Lafatscher
Stempeljoch
 
 
 Entscheidung am Lafatscher
 

Meine Niederlage

Wir treffen einen Einheimischen der uns seinen Feldstecher borgt, wir sehen nun den Weg viel besser, ich finde er schaut nicht so arg aus, aber ich bleibe auch mit dieser Meinung alleine. Dann ein zweiter Einheimischer, der meint es würde schon gehen, aber sicher ist er sich auch nicht. Dann der Moment meiner Niederlage: Wir stimmen ab: 1:6, wir entscheiden ins Talk abzufahren. Der nette Einheimische ruft noch seine Frau an um sie nach der Nummer der Pfeishütte zu fragen, ich ruf dort an um unsere Betten abzubestellen und wir fahren ab Richtung Tal. Ich bin derart angefressen, dass ich mich mal kurzfristig in die Latschen verabschiede. Aber ganz im ernst: es war schon OK., hier im Hochgebirge ein Risiko einzugehen ist unverantwortlich, wären wir 2 Stunden früher am Lafatscher gewesen hätten wir uns das zumindest anschauen können und wenn´s nicht gegangen wäre halt umkehren können, aber so.....trotzdem, wir hättens versuchen können. Wir suchen ein Hotel im Inntal und ich bin den ganzen Abend eher nicht so gut drauf...

                                     

 
     
 
 
  Pläne Tag 3 (klick)

Etappenfacts:

55 km, 1300 hm, 9 Std

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